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Kultur & Medien

 

Dienstag, 11. September 2001

 

Mehr Raum für Frauen in der Kunst

Kosmos wehrt sich

 

Seit einem Jahr existiert der „kosmos.frauenraum“ und hat mit 240 Veranstaltungen über 14.000 Besucher angelockt. Grund zur Freude hat das Forum für experimentelle, Sparten übergreifende Produktionen aber nicht. Denn massive Budgetkürzungen des Bundes gefährden den Spielbetrieb. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny sagte bei der Saison-Pressekonferenz Hilfe zu und nahm Staatssekretär Franz Morak hart in die Pflicht.

 

BENACHTEILIGUNG

Die Gleichstellung der Frau in der Kunst und die Sparpolitik der Bundesregierung waren zentralen Themen. Künstlerinnen illustrieren die faktische Benachteiligung der Frauen auf dem Kunstsektor und entwarfen für den „kosmos.frauenraum“ ein düsteres Szenario. Eine Subvention von 3,85 Millionen Schilling erhielt der „kosmos.frauenraum“ im Vorjahr –großteils von der Stadt Wien. Benötigt werden aber 10 Millionen pro Jahr, um die Qualität und den Betreib aufrecht zu erhalten.

 

UNTERSTÜTZUNG

„Für Kultur muss mehr Geld da sein“, erklärte Mailath-Pokorny, der finanziell in die Bresche springt. Staatssekretär Morak spiele die Rolle seines Lebens. „Die des Schweigers“, erklärte der Kulturstadtrat und sicherte dem umfassenden Forderungskatalog nach Gleichberechtigung seine Unterstützung zu. Um eine Erhöhung des Kulturbudget will er kämpfen. Die nächste Premieren im „kosmos.frauenraum“: Auf „Großes Kind-Totes Kind“ von Claire Dowie (12.September) folgt „Kein Denkmal für Gudrun Ensslin“ von Christine Brückner. Die „Vagina-Monologe“ von Eve Ensler kommen; im Oktober hat Andreas Staudingers „Fremdkörper“ Premiere. In der Reihe „Histörrische Frauen“ wird das Leben der Terroristin Ulrike Meinhof thematisiert.