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Im Rathaus gibt man sich weiter frauenfreundlich |
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"Was ist bei dieser Regierung schon sicher? Nicht einmal ein
Minister!" Bürgermeister Michael Häupl und Stadträtin Renate Brauner
legten sich zum internationalen Frauentag am 8. März für Wiens Frauen kräftig
ins Zeug und mit der Regierung an: Die Stadt Wien könne zwar nicht überall
einspringen, wo der Bund derzeit ausfällt, aber man wolle ein treuer Partner
der Frauen bleiben. Derzeit sind allein in Wien rund 20 Frauenprojekte ernsthaft
gefährdet, weil der Bund die Förderungen (rund 27 Mio. S (1,96 Mio. Euro)
einstellen will. Darunter für die Aktion "Frauen beraten Frauen",
die Initiativen für Arbeitnehmerinnen "Sprungbrett" oder
"Matadora" und ähnliche Einrichtungen. Im Fall des Frauen-Kulturzentrums
LINK im ehemaligen Kosmos-Kino erfolge die Einstellung der Förderung sogar
inmitten der Umbauarbeiten, wie Brauner bedauerte. Statt der Eröffnung des
Kulturhauses ist nun am 8. März, am Frauentag, ein Baustellenfest geplant,
das in einer Demonstration gegen die Regierung gipfeln wird. Mit der Aktion
"Ideen für ein frauenfreundliches Wien" hat die Stadt die aktuellen
Wünsche der Wienerinnen ermittelt. 2000 Anregungen sind dabei im Rathaus
eingegangen. Darunter Vorschläge wie etwa: Leihkinderwagen in
Einkaufshäusern, ein spezielles Lady-Taxi für die Nachtstunden oder auch die
Schaffung einer eigenen Website. Die besten Ideen sollen demnächst in
Straßenbahnen präsentiert werden. Stadträtin Renate Brauner appellierte an
die Länder wegen der Streichung von Förderungen - angefangen bei der
Kindergartenmilliarde bis zu Integrationskursen für Migrantinnen -, dem
Wiener Beispiel einer verstärkten Frauenpolitik mit Forderungen an den Bund
zu folgen. Brauner: "Das ist nicht das Privatgeld der Frau Minister
Sickl, das Geld haben Steuerzahler - in der Mehrheit Frauen -
aufgebracht." G.K. |