01.04.2001  15 : 49 Uhr
"Geile Mütter - Heilige Huren"

Wien - Um "die perfide, von einem mittelalterlichen Mönch erfundene Zweiteilung der Frau in Mutter oder Hure" kreist der fünfte Themenzyklus im Wiener Kosmos Frauenraum. Unter dem Motto "Geile Mütter - Heilige Huren" nähert man sich zwei bis drei Monate lang dem Thema auf interdisziplinärem Weg mit dem Ziel einer Verbindung von Kunst und Politik. Zum Opening kommenden Dienstag (3. April) gibt es Vorträge, Diskussionen, Videos und Performance. Ein Highlight des Zyklus ist die Uraufführung der Eigenproduktion "Die Mutter die es nicht gab" am am 25. April.

Gruppenausstellung eröffnet

Ein Eröffnungsvortrag zum Thema "Heiligkeit versus Sexus" der Münchner Theologin und Körpertherapeutin Heide-Marie Emmermann macht am 3. April um 20.30 Uhr den Auftakt der Veranstaltungsreihe. Am selben Abend folgen Videoclips ("Domina als Therapeutin?", "Hotel Weinstock - Frauen am Strich"), Diskussionen, eine Lesung von Karin Rick und eine Video-Performance von Sabine Marte. Ebenfalls am 3. April eröffnet wird die Gruppenausstellung von Doris Bayer/Dorothee Berghaus, Martina Höfler, Deborah Sengl und Nurith Wagner-Strauss, die diverse Positionen des Frauseins im Alltag und der Kunstwelt aufzeigen. Sengl etwa zeigt u.a. mit ironischen Steckperlenbildern die lustvoll weibliche Sicht von Pornografien jenseits von Fleischbeschau, die Fotografin Wagner-Strauss beleuchtet den Abnabelugsprozess zwischen Müttern und Töchtern.

In den folgenden Wochen gibt es Diskussionen zu den Themen "Mütter - Idiotinnen der Gesellschaft?" (9.5.) und "Retortenmütter, Monströse Frauenfiguren und Cybersexweiber - Die artifiziellen Idiotinnen der Gesellschaft?" (6. Juni). Der Muttertag (13. Mai) wird mit einer Matinee ab 11.00 Uhr unter dem Motto "Mamme mie" mit Ohrenschmaus, Gaumenkitzel und Kinderbetreuung begangen, das "Erinnerungstheater Wien" zeigt Szenen ihres Mutter-Tochter-Stücks "Mutter, wie weit darf ich reisen?", das ab 17.Mai im Kosmos Frauenraum zu sehen ist.

APA/sil